Blaskapelle Poppendorf

Wir brennen für Blasmusik!

Vereinschronik der Blaskapelle Poppendorf

Die Blaskapelle Poppendorf wurde im Jahre 1958 gegründet. Erste, der eigentlichen Gründung vorausgehende Aktivitäten, waren bereits im Frühjahr des genannten Jahres zu verzeichnen. Die Gründungsmitglieder, sieben an der Zahl, stellten sich die Aufgabe, alle kirchlichen Veranstaltungen der Kuratiegemeinde Poppendorf musikalisch zu umrahmen. Folgende sieben Musiker haben die Blaskapelle Poppendorf gegründet:

 

Name

 

 

Wohnort

 

 

Instrument

 

Haas Hans

Adlitz

Posaune

Landmann Anton

Poppendorf

Flügelhorn

Richter Adam

Vorderkleebach

Trompete

Sölla Baptist

Adlitz

Es-Horn

Wolfring Alex

Poppendorf

Tuba

Zeilmann Hans

Poppendorf

Tenorhorn

Zeilmann Franz

Poppendorf

Trompete



Als Musiklehrer konnte der dem Festspielchor Bayreuth angehörende bekannte Berufsmusiker und Instrumentenbauer, Otto Mahler, gewonnen werden. Offizieller Proberaum war die Wirtsstube im Gasthaus Stöckel in Poppendorf. Der Besitzer, Hans Stöckel, stellte seine Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung.

Der erste öffentliche Auftritt der neu gegründeten Kapelle war am 19.12.1958. An diesem Tag wird in der Kuratiegemeinde Poppendorf der Tag der „Ewigen Anbetung“ begangen. Traditionsgemäß schloss sich damals an die letzte Betstunde die Abschlussprozession an. Die sieben Musiker der Kapelle konnten nun erstmals den Beweis erbringen, dass sie in der Lage waren, die bisher von den „Greuther Musikanten“ ausgeübte Begleitung solcher kirchlichen Veranstaltungen, künftig selbst zu übernehmen.

Die Blaskapelle Poppendorf verfügte damals über kein Eigenkapital. So war man gezwungen, nach ungefähr einem Jahr auf die Dienste des Musiklehrers Otto Mahler zu verzichten. Als eine Art Übergangslösung wurden dann die Proben zusammen mit der sich auch im Neuaufbau befindlichen Kirchahorner Musik, unter der Leitung von Peter Zeilmann, abgehalten. Die wöchentliche Zusammenkunft der Musiker fand in dieser Zeit abwechselnd in der Gastwirtschaft Polster in Weiher und in der Gastwirtschaft Stöckel in Poppendorf statt.

Aus der Zeit des gemeinsamen Beisammenseins bleibt ein ins Nachbarland Österreich führender dreitägiger Ausflug unvergessen.


Die Trennung von der Kirchahorner Musik erfolgte dann wieder im Jahr 1966. Im Anschluss daran hat Anton Landmann bis 1976 die Blaskapelle Poppendorf dirigiert. Bis zum Jahr 1976 beschränkten sich die Auftritte der Kapelle meist auf kirchliche Anlässe und Marschmusik.


Mit der Zeit nahm jedoch der Wunsch nach einer Erweiterung des musikalischen Repertoires immer konkretere Formen an. Auf der Suche nach einem geeigneten Dirigenten wurde man schließlich in Trockau bei dem ehemaligen Militärmusiker Anton Schwee fündig.
Anton Schwee, Dirigent der Feuerwehrkapelle in Trockau, erklärte sich bereit, zusätzlich noch die Blaskapelle Poppendorf zu übernehmen. Mit Beginn der Ära Schwee wurde gleichzeitig der intensive Einstieg in die Tanz- und Unterhaltungsmusik vollzogen. Die Proben wurden in dieser Zeit in der Gastwirtschaft Wiegärtner in Freiahorn abgehalten.


Nach dem Ausscheiden von Anton Schwee im Jahre 1983 hat dann wieder der langjährige Vorstand Anton Landmann das Dirigentenamt ausgeübt. Neben seiner Tätigkeit als Dirigent war Anton Landmann von 1958 bis 1983 Vorstand der Blaskapelle Poppendorf. Sein Nachfolger, Reinhold Popp, hatte dieses Amt von 1983 bis 1987 inne. Beide konnten die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen und sind in dankenswerter Weise und zur vollsten Zufriedenheit den Verpflichtungen eines Vorstandes gerecht geworden.

Seit Herbst 1987 steht die Kapelle unter der musikalischen Leitung von Thomas Haas aus Vorderkleebach. Auf der Generalversammlung im Jahre 1987 wurde eine neue Vorstandschaft gewählt. Zum 1. Vorstand wurde Reinhard Haas aus Adlitz, zu seinem Stellvertreter Hans Thiem aus Poppendorf bestimmt.

Das 30jährige Gründungsfest wurde 1988 mit einem dreitägigen Fest und einem Sternmarsch groß gefeiert.


In Würdigung seiner Verdienste wurde Geistlicher Rat Johannes Greßkowski aus Poppendorf, zum Ehrenmitglied ernannt.

Um uns bei den vielen freiwilligen Helfern bedanken zu können, wurde vom 15.09. bis 16.09.1990 im Festzelt in Vorderkleebach die Musikantenkerwa abgehalten.

Zum 40jährigen Jubiläum wurde unter der Leitung von Mario Kröcher eine kleinere Feierstunde abgehalten. Im Rahmen dieser Feier wurde eine Bildergalerie mit Bildern von früher bis zur aktuellen Zeit zur Schau gestellt.


Im Jahr 2008 stand dann das 50. Vereinsjubiläum an, welches in einem rauschenden Fest drei Tage lang gefeiert wurde.

Am Freitag unterhielten „Die Wilderer“ aus Österreich unsere Gäste mit zünftiger Musik und viel Witz.
Der Samstag stand in Zeichen des mittlerweile schon 3. „Ahorntaler Musikantentreffen“.
Am Sonntag begann das Fest mit einem Gottesdienst im Zelt, den unser Ehrenmitglied Pfarrer Michael Morawietz zelebrierte und den die Jubiläumskapelle musikalisch begleitete.
Am Nachmittag platzte Poppendorf aus allen Nähten, als zahlreiche Zuschauer aus nah und fern den 12 Musikkapellen beim Sternmarsch applaudierten. Der Festplatz musste später kurzerhand auf die Straße neben der Kirche vergrößert werden.


Am Abend klang das Fest mit Klängen, der noch anwesenden Musikern verschiedenster Kapellen aus.


In jedem Verein gibt es Tage der Freude und auch Tage der Trauer. Die Blaskapelle Poppendorf hat mittlerweile den Tod von fünf Gründungsmitgliedern zu beklagen. Im Alter von 26 Jahren wurde Hans Zeilmann aus Poppendorf, am 15.06.1960 Opfer eines tragischen Verkehrsunfalles. Völlig unerwartet riss der Tod am 31.03.1971 Hans Haas, den Vater des jetzigen Vorstandes Johannes Haas und des früheren Vorstandes Reinhard Haas, aus dem Kreise seiner Musikkameraden. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 22.12.1978 Franz Zeilmann aus Poppendorf, am 28.04.2013 verstarb Adam Richter aus Vorderkleebach im Alter von 75 Jahren und am 18.05.2016 verstarb Alexander Wolfring aus Poppendorf im Alter von 88 Jahren. Die Blaskapelle Poppendorf wird ihren aus dem Leben geschiedenen Gründungsmitgliedern und Vereinsmitgliedern immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Die Chronik eines Vereines wäre jedoch unvollständig, würde man nicht auch derer gedenken, die zwar keine Mitglieder des Vereins waren, wohl aber durch ihr Handeln den Verein tatkräftig gefördert und sich um ihn verdient gemacht haben. Hier wäre als erster der von 1947 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1972 an der Volksschule in Poppendorf tätig gewesene Hauptlehrer, Heinrich Mähringer zu nennen.

Weiterhin muss hier der schon an anderer Stelle benannte Dirigent Anton Schwee angeführt werden. Anton Schwee, ein Idealist wie man ihn heutzutage nur noch selten findet, hat sich um den Aufbau und Fortbestand der Blasmusik verdient gemacht. Er hat das Amt des Dirigenten von 1976 bis zum Jahre 1983 in Poppendorf ausgeübt. Als Gegenleistung hat er einen Betrag verlangt, für den mancher nicht einmal sein Instrument auspacken würde.

Um das Gedächtnis der verstorbenen Mitglieder und Förderer der Kapelle würdiger Weise begehen zu können, wird laut Vereinssatzung einmal im Jahr in der St. Ulrichskirche in Poppendorf eine Hl. Messe zelebriert. Die musikalische Gestaltung des Gedächtnisgottesdienstes wird von der Blaskapelle Poppendorf übernommen.


Die Kapelle besteht aktuell aus 17 aktiven Musikern.
Aus kirchenmusikalischer Sicht war mit Sicherheit die Gestaltung des Festgottesdienstes bei dem Jubiläum der 50. Friedenswallfahrt in Vierzehnheiligen mit Erzbischof Ludwig Schick für uns Musiker ein besonders Erlebnis.
Auch der Festgottesdienst in der Basilika in Gößweinstein anlässlich unserer 400jährigen Jubiläumswallfahrt am 18.05.2008 gehört zu den Höhepunkten unserer musikalischen kirchlichen Auftritte.

Zehnmal Mal wurde das Ahorntaler Musikantentreffen veranstaltet, welches  sich sowohl regional als auch überregional großer Beliebtheit erfreute.


Auch bei der weltlichen Musik konnten wir seit dem 50. Vereinsjubiläum aufgrund wöchentlicher Proben unter der Leitung von Thomas Haas große Fortschritte erzielen und können so auf viele schöne Auftritte in den vergangenen Jahren zurückblicken.
Die Blaskapelle Poppendorf unterhält ihre Zuhörer mittlerweile mit gefühlvoller böhmischer Blasmusik, einem dreistimmigen Gesang und einer humorvollen Moderation.

Personell ist noch anzumerken, dass Johannes Haas 2002 zum 1. Vorstand gewählt wurde, dieses Amt übernahm er von Mario Kröcher, der das Amt von 1992 bis 2001 ausübte. Dirigent ist seit 1987 Thomas Haas aus Vorderkleebach, der auch den Probenraum zur Verfügung stellt. Das Amt des 2. Vorstands ging 2010 von Mario Kröcher auf Otto Haas über.  Kassier Baptist Söller stellte sein Amt 2009 zur Verfügung, Hans Hümmer wurde daraufhin als sein Nachfolger gewählt. 

Neuer erster Vorstand seit 2018 ist Otto Haas, der bisherige erste Vorstand Johannes Haas übernimmt das Amt des zweiten Vorstands.

Durch das Engagement von Otto Haas, konnten in den letzten Jahren junge Musiker gewonnen werden, die mit viel Motivation und Herzblut bei der Sache sind.
Mit den Jungmusikern kann man entspannt in die Zukunft blicken.